Ramakershof 
   

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Auf eigenem Mist gewachsen

Unsere mit Kompost gedüngte Pferdeweide blüht auf!
Von einer kräftigen Wiese mit einem bunten Angebot aus verschiedenen Kräutern und Gräsern träumen viele Pferdehalter

 Mist ist für viele Pferdebesitzer ein leidiges Thema. Ein Pferd produziert schon ohne Einstreu täglich eine Schubkarre voller Pferdeäpfel. Auf diese Weise häuft sich schnell einiges an und meist muss viel Aufwand betrieben werden, um den Mist zu lagern und zu entsorgen. Oft entstehen dazu noch Kosten!

Wir haben in unserem Offenstall eine neue Methode erprobt, mit dem Mist umzugehen, die uns fast wörtlich erlaubt, aus Scheiße Gold zu machen. Die Hinterlassenschaften unserer Pferde dienen uns als Rohstoff für Kompost.

 

 Auf die Idee hat uns unsere langjährige Offenstallmitstreiterin Ingrid gebracht, die schon seit Jahren einen eigenen Bauerngarten betreibt  und die diesen nur mit eigenem Kompost düngt. Schon oft hat sie Pferdemist verwendet, um ihren Kompost anzureichern und dabei beeindruckende Ergebnisse erzielt. Ihre Nutzpflanzen weisen ein beachtliches Wachstum vor und scheinen außerdem vor Gesundheit zu strotzen. Zunächst trafen ihre Versuche, uns ebenfalls für die Kompostwirtschaft zu begeistern, nicht auf wirklich fruchtbaren Boden …

 Schließlich hatte ich aber meinen eigenen Garten angelegt und stellte fest, dass der sandige Heideboden nicht eben ideal für alle Pflanzen ist. Er speichert das Wasser schlecht und laugt schnell aus. Mit der richtigen Wasserversorgung und Kompost wird er zu einem Garten Eden, da er schön locker ist und Mineralien enthält. Auch auf unserer Weide, die auf einem torfigen Boden an einem Bachlauf wächst, gab es Probleme. Jahrelang wurde sie nicht gepflegt und ständig überweidet. Anfangs war alles voller Brennnesseln und Dornen. Nach zwei Jahren des fleißigen Ausmähens waren wir diese zwar los, doch wuchsen nun an ihrer Stelle nur ärmliche Kräuter und Moose, jedoch kein Gras.

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Unsere Kompoststätte. Der Linke Haufen wird abwechselnd mit Gartenabfällen und Mist bestückt, der rechte Haufen wurde umgeschichtet, mit Rasenschnitt abgedeckt und ruht nun bis zur Ausbringung des Komposts.

Kunstdünger brachte nur eine sehr kurzfristige Verbesserung. Das vorhandene Gras schoss einmal aus, verbreitete sich aber nicht. Der Boden blieb arm. Zudem kostete uns das einmalige Düngen 60 € und die Entsorgung des Mistes 200 €. So kamen wir auf Ingrids Idee zurück und legten einen Kompost an. Der inzwischen angeschaffte Trecker machte die Umsetzung einfacher und weniger zeitintensiv. Ich studierte fleißig die Kompostfibel von Alwin Seifert und Ingrid machte Freunden und Bekannten das verlockende Angebot, ihre Gartenabfälle bei uns zu entsorgen. Der Kompost kann nämlich nicht von Mist allein leben. Er braucht ein abwechslungsreiches Angebot aus Mist, Pflanzenabfällen eventuell Heu und Stroh sowie Rasenschnitt um ihn abzudecken, was ihn vor Austrocknung schützt und die Zersetzungsprozesse fördert.

 Inzwischen konnten wir schon einige Male mit dem eigenen Kompost unser Weide düngen und dürfen uns nun über das Ergebnis freuen. Das Gras wächst kräftiger und die Zusammensetzung der Gräser und Kräuter auf der Weide hat sich bereits zugunsten des Nährwerts für unsere Tiere verändert. Durch das Kompostieren werden außerdem Parasiten im Mist zerstört und die Pferde fressen mit großem Appetit, was nicht der Fall war, als wir den Mist unkompostiert als Dünger einsetzten. Auch erfreut sich unser Kompost größter Beliebtheit. Viele Nachbarn und Bekannte haben sich schon größere Mengen abgeholt, was uns sehr entgegen kommt, da wir unmöglich alles verwerten können. Aus ungut riechendem Mist, der schwer zu entsorgen war, ist ein wohlig nach Waldboden duftendes Endprodukt geworden. Wir arbeiten weiter mit unserem Kompost

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Der fertige Kompost sieht aus und riecht wie lockerer Waldboden.

 

 

 

 

 

 
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