Ramakershof 
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Mit Netz und doppeltem Boden
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Seit knapp zwei Jahren benutzen wir ein Heunetz bei der Fütterung unserer Pferde. Aus unserem Offenstall ist es inzwischen nicht mehr wegzudenken. Obwohl das Befüllen mühsam sein kann, hat das Heunetz einfach unglaublich viele Vorteile, die nicht nur praktischer Art sind. Es sorgt auch für gesündere und zufriedenere Pferde.

Wäre unser Nachbar Klaus nicht gewesen, wer weiß, vielleicht hätten wir heute noch kein Heunetz. Klaus sammelt alles, was man noch so brauchen kann in seinem Holzschuppen. Eines Tages kam dort ein Rest Baunetz zum Vorschein, den wir ihm prompt abschnackten. Und so haben wir daraus ein Heunetz gemacht:


  1. Das Netz doppelt legen und auf die gewünschte Größe zuschneiden. Dabei ein Ende überlappen lassen, aus dem man später den Verschluss macht. Fehlt dieser, lernen die Pferde nach einiger Zeit den Sack oben zu öffnen und die Nase hinein zu schieben.

  2. Die offenen Seiten mit den stärksten Kabelbindern verschließen. Die Enden der Kabelbinder abkneifen.

  3. An allen vier Ecken der so entstandenen Tasche Karabiner anbringen. Zwei bis vier weitere Karabiner dienen als Verschluss. Auch bei den Karabinern auf eine stabile Ausführung achten, da die Pferde schließlich ständig an dem Netz reißen werden.

  4. Vier Beschläge mit Ösen an der Stallwand so anbringen, dass das Heunetz daran auf Brusthöhe der Pferde aufgehängt werden kann. Wichtig dabei ist, das Netz auch an den unteren Enden zu befestigen, da es sonst schwierig für die Pferde ist, das Heu heraus zu ziehen.

  5. Das Netz an einer Stelle aufhängen, die den Pferden genug Platz bei Rangeleien und ausreichend Fluchtmöglichkeiten bietet.

  6. Optimal ist ein leicht zu reinigender Boden unter dem Netz. Ein wenig Heu fällt immer runter.

Natürlich hat nicht jeder einen Nachbarn mit brauchbaren Schätzen. Stabile Netze in verschiedenen Größen und Ausführungen (Maschenweite und  Kordelstärke) findet man unter dem Namen "Containernetz" im Internet. Sie dienen eigentlich der Ladungssicherung und halten von daher einiges aus. Schon für 20 €  kommt man z.B. hier an Heunetze:

http://www.dr-thiel-umwelttechnik.de/netze

 

Nun zu den Vorteilen des Netzes!

Unsere Pferde sind zufriedener und fressen deutlich länger. Hat das Kaltblut oftmals alles erreichbare Futter innerhalb einer Stunde vernichtet, braucht es jetzt drei bis vier Stunden dazu.

Alle Pferde haben Zeit genug zu fressen. Da alle mit ihren Netzen beschäftigt sind, kann der schnellste Fresser nicht mehr plündernd umherziehen, wenn er seine Portion verschlungen hat.

Wir müssen weniger Heu wegwerfen, da es nicht auf dem Boden verteilt und verschmutzt wird oder vom Wind durch die Gegend geweht.

Die Pferde haben keine Kolik mehr, da sie keine Blätter oder sandiges Heu mehr vom Boden aufsammeln.

Die Pferde fressen friedlicher zusammen, da sie so mit pulen beschäftigt sind, dass sie keine Zeit für Schlägereien haben.

Alles in allem ein tolles Ergebnis. In zwei Jahren hat sich kein Pferd an dem Netz verletzt oder ist hängen geblieben. Das Netz selber hält auch gut, auseinander gerissene Maschen kann man leicht mit Kabelbindern reparieren. Hat man das Netz an einer Wand aufgehängt und es ist nur einseitig befressbar, kann man es bei größeren Schäden auch einfach umdrehen.

 
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