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Gelbe Gefahr
Tipps aus dem Offenstall

Jakobskreuzkraut ist auf dem Vormarsch. Vor allem Pferdebesitzern macht es zu schaffen. Schon bald wird die giftige Pflanze nicht nur im Tierfutter zu finden sein.

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Jakobskreuzkraut auf einer Brachwiese
Vor ca. 3 Jahren winkte mir mein Weidenachbar aufgeregt zu, als ich gerade mit der Sense Brennnesseln und Farn vernichtete. Er erklärte mir, wir hätten eine giftige Pflanze auf der Wiese, die gelb sei und ihre Samen auch auf seine Wiese streuen könnte und ich solle sie doch bitte ebenfalls abmähen. Gelb konnte ich gut erkennen, hab also nicht weiter nachgefragt und alles niedergemetzelt, was da blühte. Kurz darauf erschien ein Artikel in der Cavallo, der mir die Augen öffnete: Jakobskreuzkraut! Das hat er gemeint! Ich fühlte mich zwar nicht sonderlich betroffen, doch nun kannte ich mich aus und konnte die Pflanze identifizieren. Schön!

Im Jahr darauf entdeckte ich auf einer benachbarten Weide einige Exemplare des Jakobskreuzkrauts und riss sie aus. Auch auf unserer Weide waren einige Pflanzen, sie beschränkten sich aber auf Abschnitte und ließen sich recht gut ausstechen. Wir sammelten sie in Plastiksäcken, was ich für etwas übertrieben hielt. So mancher traute dieser Pflanze anscheinend Unsterblichkeit zu! Angeblich solle sie selbst ausgerissen ihre Blüte beenden und Saat ausstreuen und diese wiederum soll bis zu 20 Jahre überdauern können.Ein Superkraut!

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Dieses JKK wurde übergemäht und ist daraufhin noch stärker gewachsen
Letztes Jahr mussten wir dann aufgrund von Jakobskreuzkraut ganze Weideabschnitte sperren. Teppichartig hatte sich sie Pflanze ausgebreitet, obwohl wir alles erdenkliche gegen diese Pest unternommen haben. Wo wir mit dem Ausstechen nicht nachkamen, rissen wir zumindest die Blüten ab. Das Kraut reagierte prompt und trieb an der Stelle der verlorenen Blüte gleich mehrere Stengel mit noch mehr Blüten aus. Garstig! Viele andere "Unkräuter" bekommen beim Verlust ihrer Blüte in der laufenden Saison keine neue mehr und viele lassen sich problemlos ausreissen – mit Wurzel. Und viele sind einfach nur einjährig und müssen nur für einige Zeit an der Vermehrung gehindert werden. Jakobskreuzkraut zeigt auf keinem dieser Gebiete eine Schwäche. Es bleibt Sieger gegen alle seine Feinde!

Dieses Jahr haben wir uns einen Unkrautstecher von Fiskars besorgt, der zwar nicht ganz billig war, jedoch den Kampf gegen die Pflanze erleichtert. Das Stechen geht schnell und man braucht nicht mehr auf dem Boden rumkrabbeln.Abschnitt für Abschnitt wurde durchforstet. Inzwischen können wir alle Flächen wieder nutzen. Die Pflanze ist nicht besiegt, doch wir halten sie in Schach. Leider trifft das nicht auf unser Heu zu. DiesenSommer machten wir eine dramatische Entdeckung: Die Pflanze nähert sich den Heuwiesen unseres Lieferanten. Ein Anruf machte klar, dass dieser nicht mal in der Lage ist, die Pflanze zu identifizieren, geschweige denn über die Gefahren, die von ihr ausgehen, informiert ist. Der Kampf geht also weiter.

Eine Radtour durch die Region offenbarte mir nun Schreckliches. Jakobskreuzkraut ist überall. Im Wald, auf den Wiesen und auf jeder Verkehrsinsel. Mit dem Unkrautstecher alleine ist es nicht zu schaffen.

Mehr Infos zu Jakobskreuzkraut:

Arbeitskreis Kreuzkraut e. V. i. G. 

 Landwirtschaftskammer NRW

Wikipedia

 
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